Neukölln – In der Nacht zu Sonntag schleuderten 30 – 50 Vermummte Steine und Farbbeutel auf mehrere Objekte in Neukölln. Unter den beschädigten Gebäuden ist auch das Rathaus Neukölln.

Nach Polizeiangaben beschädigten gegen 22.20 Uhr 30 – 50 vermummte Straftäter das Rathaus und das Amtsgericht Neukölln, zwei Bankfilialen und drei weitere Geschäfte in der Karl-Marx-Straße. Etwa zur selben Zeit musste ein Auto einer Sicherheitsfirma in dem Bereich an einer roten Ampel warten und wurde aus der Menge heraus ebenfalls mit Pflastersteinen beworfen. Hierduch wurde die Heckscheibe des Autos zerstört. Danach sollen die Täter Farbbeutel in das Innere des Wagens geworfen haben. Der Fahrer blieb unverletzt.

Die Polizei vermutet, dass im Zusammenhang mit den Stein- und Farbbeutelwürfen auf der Straße vor dem Polizeiabschnitt 55 in der Rollbergstraße mehrere sogenannte Krähenfüße verteilt wurden. Hierduch beschädigte eine Frau, die zufällig mit ihrem Wagen durch die Straße fuhr, die beiden Vorderreifen ihres Fahrzeugs. Sie selbst wurde jedoch nicht verletzt.

Die Täter sollen obendrein an einer Torzufahrt zum Polizeiabschnitt 54 in der Sonnenallee ein Kettenschloss angebracht habne, um die Abfahrt von Einsatzfahrzeugen zu verhindern.

Die Täter verteilten Flugblätter, die einen Zusammenhang mit dem 10. Todestag eines im Polizeigewahrsam in Dessau verstorbenen Mannes herstellen.

Die Polizei nahm noch in der Nähe der Tatorte in der Karl-Marx-Straße vier Tatverdächtige fest. Es wurden zwei Männer im Alter von 22 und 27 Jahren nach einer erkennungsdienstlichen Behandlung wieder entlassen. Außerdem wurden zwei 22- und 26-jährige Tatverdächtige dem Polizeilichen Staatsschutz überstellt. Dieser hat die laufenden Ermittlungen übernommen.