Reinickendorf – Am Donnerstagmorgen sind bei einer Demonstration am Flughafen Tegel nach Polizeiangaben zwei Polizisten verletzt worden. Außerdem gab es sechs Festnahmen. Die Demo richtete sich gegen eine geplante Abschiebung eines Mannes und war nicht angemeldet.

Am Morgen versammelten sich etwa 30 Personen am Flughafen Tegel vor dem Terminal C. Die Protestler wollten gegen die geplante Abschiebung eines 27-Jährigen demonstrieren. Etwa zur gleichen Zeit versammelten sich etwa 15 Personen an einer Betriebszufahrt des Flughafens, die ebenfalls gegen diese Abschiebung protestieren wollten.

Nach Polizeiangaben störten die Demonstranten im Terminal C durch lautes Rufen von Parolen und Trillerpfeifen die Abfertigung. Polizisten forderten sie daraufhin auf, den Bereich zu verlassen. Ein Verantwortlicher für die nicht angemeldete Demonstration gab sich nicht zu erkennen. Nachdem die Gruppe das Gebäude gegen 8.50 Uhr verlassen hatte und von den Polizeibeamten überprüft werden sollte, kam es zum Handgemenge. Ein Mann aus der Gruppe soll versucht haben, die Dienstwaffe eines Beamten zu entwenden, woraufhin die Polizisten, die zu diesem Zeitpunkt deutlich in der Minderzahl waren, Pfefferspray einsetzten.

Nach dem Einsatz weiterer Polizisten wurde die Gruppe von 35 Personen aufgehalten. Die Situation beruhigte sich. Fünf Personen wurden vorläufig festgenommen und nach Personalienaufnahme wieder entlassen. Ein Mann wurde in einer Gefangenensammelstelle erkennungsdienstlich behandelt und danach wieder entlassen.

Die Polizei leitete fünf Strafermittlungsverfahren wegen Landfriedensbruchs und versuchter Gefangenenbefreiung, eines wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung sowie eines wegen versuchter Körperverletzung ein. Außerdem fertigten sie eine Strafanzeige wegen Widerstands und eine Anzeige wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.

Die beiden leicht verletzten Polizeibeamten verblieben im Dienst.