Premiere: „Trauer muss Elektra tragen“

O’Neills emotionale und radikale Figuren, deren Inneres in aller Verletzlichkeit und Sehnsucht offen liegt und die versuchen, ihrem Schicksal voller Verzweiflung zu trotzen sind der Stoff der Stephan Kimmig herausforderte. Am Deutsches Theater leben diese Figuren nun wieder auf.

Der Geschäftsmann und General, Ezra Mannon, kehrt aus dem Krieg zurück. Während die Tochter Lavinia ihn sehnsüchtig erwartet, plant seine Frau Christine mit ihrem Geliebten Adam Brant bereits seinen Tod. Lavinia, ebenfalls verliebt in Brant, droht, ihrem Vater alles zu berichten. Dennoch kommt es zum hinterlisten Mord. Christine schafft es, ihren Mann zu vergiften.

Als Lavinias Bruder Orin dann aus dem Krieg heimkehrt, traumatisiert und voller Sehnsucht nach Ruhe und Liebe, erzählt seine Schwester ihm alles und gemeinsam schmieden sie einen mörderischen Plan.

O’Neills Familiendrama ‘Trauer muss Elektra tragen’ basiert auf Aischylos’ ‘Orestie’. O’Neill verlegt den Elektra-Stoff in die Zeit nach dem amerikanischen Bürgerkrieg. Wie in der griechischen Tragödie resultiert die Katastrophe aus der Verstrickung der Menschen in ihre traumatische Vergangenheit, nur ist O’Neills Welt götterlos. Krieg und Frieden sind kaum zu trennen, die Familie ist ein Ort des Grauens.

Premiere: 18. Oktober 2011, 20.00 Uhr
Ort: Deutsches Theater Berlin

Regie Stephan Kimmig
Bühne Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Musik Ingo Schröder
Dramaturgie Sonja Anders

Besetzung

Helmut Mooshammer, Friederike Kammer, Maren Eggert, Alexander Khuon, Bernd Moss, Sebastian Grünewald, Natalia Belitski, Ingo Schröder

Foto: Maren Eggert (Lavinia, beider Tochter) / Arno Declair

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