Mitte – Friedrichshain-Kreuzberg – Treptow-Köpenick – Wegen der vom Landesverband der NPD angemeldeten Demonstration durch Kreuzberg, gab es am Samstag mehrere Protestveranstaltungen. Insgesamt wurden 20 Personen verletzt. Die Polizei war mit 1600 Beamten im Einsatz.

Schon im Vorfeld kam es laut Polizei in Friedrichshain-Kreuzberg durch Unbekannte an verschiedenen Stellen zu Sachbeschädigungen durch das Errichten und Anzünden von Straßensperren aus Autoreifen, Altkleidercontainern und Baustellenabsperrungen.

Am Samstagmittag versammelten sich die NPD-Demonstrationsteilnehmer unter dem Motto: „Gegen Kreuzberger Verhältnisse – Kreuzberg braucht wieder Sicherheit, Recht und Ordnung“ auf der Jannowitzbrücke in Mitte. Bei der Anfahrt griffen Versammlungsteilnehmer des NPD-Aufzuges noch vor der Absperrung aus dem Lautsprecherwagen heraus Gegendemonstranten mit einem Feuerlöscher an.

Der Aufzug startete gegen 14 Uhr von der Jannowitzbrücke aus. Wegen der zahlreichen Gegendemonstranten von bis zu 2700 Personen entlang der Route, konnte der Demonstrationszug jedoch nicht weiter laufen. Letztlich kamen die etwa 120 Teilnehmer bis zur Brücken- Ecke Rungestraße. Dann kehrten sie wieder zur Jannowitzbrücke zurück.
Nach Polizeiangaben wurden aus dem Aufzug der NPD auf der Jannowitzbrücke vier Personen unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung sowie Volksverhetzung festgenommen.

NPD meldet weitere Demo an

Aber auch Gegendemonstranten attackierten die Eindatzkräfte der Polizei. Am Köllnischen Park und in der Rungestraße versuchten mehrere Gegendemonstranten die Polizeiabsperrungen zu durchbrechen. Sie bewarfen Polizisten mit Flaschen und Steinen. Außerdem wurden Nebeltöpfe und Pyrotechnik gezündet. Die Polizisten setzten hierbei vereinzelt Pfefferspray und den Mehrzweckstock gegen Protestler ein.

Der Veranstalter der NPD-Demo beendete die Versammlung gegen 15.25 Uhr. Zugleich meldete er eine weitere Demonstration mit dem Thema „Nein zum Heim in Adlershof“ bei der Polizei an. Etwa 70 Personen schlossen sich dieser störungsfrei verlaufenden Demonstration vom S-Bahnhof Adlershof bis zum S-Bahnhof Spindlersfeld an.

1600 Beamten im Einsatz

Unterdessen bildete sich in Kreuzberg ein Spontanaufzug der der NPD-Versammlungsgegner mit bis zu 2000 Teilnehmern. Dieser verlief von der Köpenicker Straße bis zum Moritzplatz. Danach fand ein kurzfristig angemeldeter Aufzug mit dem Thema „Solidarität mit den Hungernden am Oranienplatz“ mit zirka 300 Teilnehmern statt. Auch dieser Demonstrationszug verlief nach Polizeiangaben störungsfrei.

Nach Angaben der Polizei wurden wegen schweren Landfriedensbruchs, versuchter Gefangengenbefreiung, Widerstandes gegen Polizeivollzugsbeamte und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz weitere 16 Tatverdächtige festgenommen. Die Polizei leitete 42 Strafermittlungsverfahren ein. Von den 1600 eingesetzten Beamten wurden 17 Polizisten verletzt.

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