In der Nacht zu Donnerstag kam auf der S-Bahnstrecke zwischen Nikolasee und Grunewald zu einem Kabelbrand. Möglicherweise wurde der Brand absichtlich gelegt. Im Internet ist ein Bekennerschreiben aufgetaucht.

Durch den Kabelbrand in einem Verteilerkasten für Signalanlagen und Weichen wurde am Donnerstagmorgen der S-Bahnverkehr auf der Strecke der Linie S 7 zwischen Charlottenburg und Wannsee erheblich gestört.

Wegen einer Signalstörung verkehrte die Linie S 25 nur im 20-Minuten-Takt. Die S-Bahn bat ihre Fahrgäste zwischen Friedrichstraße und Wannsee auf die S 1 umzusteigen. Zwischen Messe Süd und Wannsee über Nikolassee und zwischen Messe Süd und Grunewald wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen im 10-Minuten-Takt eingerichtet.

Auch die Züge des Regionalverkehrs (Linie RE 1, RE 7) waren von dem Kabelbrand betroffen und konnten zwischen Charlottenburg und Potsdam Hauptbahnhof nicht verkehren oder mussten umgeleitet werden.

Bekennerschreiben aufgetaucht

Zwischenzeitlich ist auf einer Internetseite ein Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin bekennen sich „Aktivisten“ unter dem Namen Vulkan Grimsvötn dazu, für den Kabelbrand verantwortlich zu sein.

Dem Schreiben zu Folge haben die Täter an mehreren Orten besonders im Süden Berlins Anlagen der Bahn zerstört, um gerade „die besseren Wohngegenden“ zu treffen. Ziel war es dabei, den morgendlichen Pendelverkehr zu unterbrechen, die Internetverbindungen zu unterbrechen und die Mobilfunknetze zu stören. Damit wollten die Täter laut Bekennerschreiben die „auf dem Funktionieren von technischen Netzen und Kreisläufen basierende zerstörerische Normalität des Arbeits- und Ausbeutungsalltages für kurze Zeit ins Stocken“ bringen.

Die Echtheit des Schreibens wurde zur Stunde noch nicht bestätigt. Der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Foto: Archivbild Bahngleise Berliner S-Bahn