Kiss me, Kate

Kiss me, Kate

Nicht nur am Broadway ein Erfolg, auch an der Komische Oper Berlin ein Knaller – Cole Porters Kiss me, Kate. Es steht für Glamour, Entertainment und tiefsinnigen Witz. Es ist das Evergreen des internationalen Musiktheaters, eines der erfolgreichsten Musicals überhaupt. Mit viel Glitter und Schwung inszenierte Barrie Kosky das Erfolgsstück am Haus in der Behrenstraße, das auch an der Oper Köln gezeigt wird.

Wenn sich im Theater Rolle und Privates vermischen, kommt es meist zu Komplikationen. Es ist keine gute Idee, mit seiner Exfrau und seiner aktuellen Geliebten im selben Stück aufzutreten. Fred Graham hätte es vermeiden können, schließlich ist er nicht nur der Hauptdarsteller in Shakespeares Der Widerspenstigen Zähmung, sondern zugleich auch Produzent und Regisseur. Dass nun aus Versehen auch noch die Blumen für die neue Liebe in die Garderobe der geschiedenen gebracht werden, ist kurz vor Premiere durchaus gefährlich. Und so machen Lilli und Fred ihre privaten Auseinandersetzungen über die im Stück vorgesehenen wüsten Beschimpfungen hinaus zum handfesten Gegenstand der Show. Am Ende müssen zwei Ganoven dafür sorgen, dass das Stück im Stück auch zu Ende gespielt wird – nicht nur aus literarischem Interesse. Klingt alles ziemlich überdreht. Und das ist es auch.

In der Inszenierung Barrie Koskys stehen Fred und Lilli nicht am Anfang ihrer Karriere, sondern eher an deren Ende; sie haben viel erlebt, viele Kämpfe ausgetragen, mit- und gegeneinander. In gewisser Weise geht es für sie beide darum, zum vielleicht letzten Mal eine Entscheidung zu treffen, die für ihr weiteres Leben von existenzieller Bedeutung ist.

Cole Porter hat für Kiss me, Kate einige seiner größten Hits geschrieben: »Wunderbar«, »Seltsam« (»So In Love«), »Viel zu heiß« (»Too Darn Hot«) und »Schlag’ nach bei Shakespeare« (»Brush up Your Shakespeare«). Kiss me, Kate wurde von der TheaterGemeinde Berlin zur »Aufführung des Jahres 2007/08« gewählt und Dagmar Manzel erhielt für ihre Rolle als Lilli Vanessi/ Katharina den BZ Kulturpreis 2009.

Es spielen: Dagmar Manzel (Lilli Vanessi/ Katharina), Tom Erik Lie/Roger Smeets (Fred Graham/Petruchio), Sigalit Feig/Nini Stadlmann (Lois Lane/Bianca), Gaines Hall/Robert Poell (Bill Calhoun/ Lucentio), Christoph Späth (Erster Ganove), Peter Renz (Zweiter Ganove), F. Dion Davis (Harrison Howell), Miha Podrepsek (Dick/Gremio), Silvano Marraffa (Harry/Hortensio), Hans-Martin Nau (Harry Travour/ Baptista), Matthias Siddhartha Otto (Paul, Garderobier), Barbara Sternberger (Hattie, Garderobiere), Matthias Spenke (Ralph, Inspizient), Chorsolisten und das Orchester der Komischen Oper Berlin

Serviceinfo

Termin: 24. und 25. Mai 2011 jeweils um 19:30 Uhr
Ort: Komische Oper Berlin, Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin Stadtplan >>
Preis: 10-62 Euro
Karten: 030/47 99 74 00

Foto: © Monika Rittershaus