Großrazzia gegen libanesische Schleuserbande

Großrazzia gegen libanesische Schleuserbande

Am Mittwoch durchsuchten Spezialkräfte der Bundespolizei sieben Wohnungen und eine Pizzeria in Berlin. Dabei kam es zu mehreren Festnahmen. Insgesamt 115 Beamte der Bundespolizei waren im Einsatz.

Mit einer Großrazzia gelang der Bundespolizei ein Schlag gegen eine international agierende Schleusergruppierung. Der Aktion waren monatelange Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Traunstein und der Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung München vorausgegangen.

Die Schleuserbande soll nach Polizeiangaben zwischen Juli und September 2013 in insgesamt 7 Fällen mindestens 26 Staatsangehörige syrischer Herkunft aus Italien über Österreich nach Deutschland eingeschleust haben. Hierfür benutzen die Schlepper in der Regel Mietfahrzeuge. Nach aktuellem Stand der Ermittlungen kassierte die Gruppierung Beträge zwischen 400 und 700 Euro pro Person und Schleusungsfahrt.

Die Spezialkräfte der Bundespolizei durchsuchten am Mittwoch sieben Wohnungen und eine Pizzeria in Berlin sowie eine weitere Wohnung in Münster. Dabei wurden insgesamt vier Personen vorläufig festgenommen. Darunter ist auch ein deutsch-libanesisches Schleuser-Ehepaar im Alter von 32 bzw. 34 Jahren. Außerdem stellte die Polizei zahlreiche Beweismittel, unter anderem Handys, PCs und diverse Speichermedien sicher.

Zwischenzeitlich wurden gegen zwei der Festgenommenen, einen Libanesen und einen Syrer, Haftbefehle erlassen. Die Schlepper erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens von Ausländern. Einen weiteren mutmaßlichen Mittäter, einen 23-jährigen Libanesen, hatten die Ermittler schon im Vorfeld der gestrigen Maßnahmen festgenommen. Der Mann sitzt bereits in Untersuchungshaft.