Masern: Senatsverwaltung empfiehlt Überprüfung des Masernimpfstatus
Berlin – Wegen der aktuellen Masernerkrankungen in Berlin empfiehlt die Senatsverwaltung für Gesundheit allen Kindern und Erwachsenen die Überprüfung ihres Masernimpfstatus durch den Hausarzt.
Nach Auskunft der Senatsverwaltung für Gesundheit sollte eine Impfung bei denjenigen nachgeholt werden, die nach 1970 geboren wurden. Die Impfung ist demnach der beste und sicherste Schutz gegen Masern.
Zwar schwächt sich der aktuelle Masernausbruch derzeitig etwas ab, aber die Gefahr einer Erkrankung besteht weiter. Aktuell sind in Berlin seit Beginn des Ausbruchs Ende 2014 insgesamt 412 Fälle von Masern gemeldet worden. Seit Anfang Januar 2015 wurden davon 291 Fälle gemeldet. In der 5. Meldewoche ist die Anzahl der Neuerkrankungen im Vergleich zur Vorwoche gesunken. Bis zum 4. Februar wurden insgesamt 39 neue Fälle übermittelt. Noch in der Woche zuvor waren es 82 Erkrankungen.
Masern sind keine harmlose Kinderkrankheit
Die Senatsverwaltung für Gesundheit betonte, dass Masern keine harmlose Kinderkrankheit sind. Masern sind hochansteckend. Die Viren werden durch sehr feine Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Schon fünf Tage vor Auftreten des Hautausschlags sind Infizierte ansteckend. Die Erkrankung kann zudem mit ernsthaften Komplikationen z.B. Mittelohrentzündung, Lungenentzündung, Gehirnentzündungen oder Folgeerkrankungen und im schlimmsten, jedoch selten eintretenden Fall, sogar tödlich verlaufen.
Impfexpertinnen und -experten der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfehlen, alle Kleinkinder ab dem Alter von elf Monaten (erste Impfung) und ein zweites Mal ab dem Alter von 15 Monaten, spätestens bis zum zweiten Geburtstag, gegen Masern impfen zu lassen. Dies erfolgt meist in Kombination mit Mumps, Röteln und Varizellen. Danach besteht ein lebenslanger Schutz. Darüber hinaus sollten sich auch alle Erwachsenen, insbesondere diejenigen, die nach 1970 geboren wurden und bislang nicht an Masern erkrankt waren, impfen lassen. Diese einmalige Impfung erfolgt normalerweise mit einem gut verträglichen Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR-Impfstoff).