CANDIDE
Abenteuergeschichte, Märchen, Zeitkritik: Wayne Marshall, Vincent Boussard und Christian Lacroix inszenieren Leonard Bernsteins CANDIDE neu.
Im beschaulichen Westfalen wachsen Candide, seine heimliche Liebe Cunegonde, deren Bruder Maximilian und die Kammerzofe Paquette in der optimistischen Lebensphilosophie ihres Lehrers Dr. Pangloss auf. Doch Krieg zerstört die heimische Idylle und zerstreut die fünf in alle Winde. Auf der Suche nach der „idealen Welt“ erleben sie ein großes Erdbeben, Inquisition, Schiffbruch und andere Katastrophen. Leonard Bernstein nutzte als Vorlage für seine „Comic Operetta in Two Acts“ Voltaires philosophisch-satirischen Roman „Candide“ – ein grelles Gemisch aus Abenteuergeschichte, Märchen und Zeitkritik. Erschienen 1759, vier Jahre nach dem verheerenden Erdbeben von Lissabon und mitten im Siebenjährigen Krieg, bot es genügend Anlass, Leibniz‘ schöne Theodizee von der gottgewollten Zweckmäßigkeit dieser „besten aller Welten“ kritisch in Frage zu stellen und spitzzüngig zu kommentieren.
Die Inszenierung und die Kostüme gestalten Vincent Boussard und der weltberühmte Designer Christian Lacroix, die beide an der Staatsoper bereits bei Händels AGRIPPINA ein hervorragendes Team gebildet haben. Zum Sänger-Ensemble gehören u.a. Leonardo Capalbo, Graham F. Valentine, Maria Bengtsson, Anja Silja, Stephan Loges und Stephan Rügamer. Es singt der Staatsopernchor.
Als musikalischer Leiter der Produktion gibt der englische Dirigent, Organist und Pianist Wayne Marshall sein Debüt am Pult der Staatskapelle Berlin. Marshall ist seit 2007 Principal Guest Conductor des Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi. In den letzten Jahren leitete er u.a. das Rotterdam Philharmonic Orchestra, die Wiener Philharmoniker, BBC Philharmonic und Royal Stockholm Philharmonic. Insbesondere ist er für seine Interpretationen von George Gershwin, Leonard Bernstein, Duke Ellington und anderen amerikanischen Komponisten des 20. Jahrhunderts bekannt.
Serviceinfo
Termin: Do, 30. Juni 2011 um 19.30 Uhr
Ort: Staatsoper im Schiller Theater, Bismarckstraße 110, 10625 Berlin Stadtplan >>
Preis: 57-84 Euro
Karten: 030/20 35 45 55
Foto: (c) Clärchen und Matthias Baus