Neuer Entwicklungs- und Pflegeplan für das Tempelhofer Feld
Berlin – Nach dem Volksentscheid und dem Inkrafttreten des Gesetzes für den Erhalt des Tempelhofer Feldes will man nun von Seiten des Senats den im Gesetz vorgesehenen Entwicklungs- und Pflegeplan mit breiter Beteiligung der Bevölkerung erarbeiten. Tilmann Heuser, Landesgeschäftsführer BUND, soll den Prozess künftig koordinieren.
Ab jetzt soll es laut Senatsverwaltung für Stadtentwicklung darum gehen, den Startschuss zu geben, um wichtige Rahmenbedingungen zu bieten und es so der Stadtgesellschaft zu ermöglichen, einen Partizipationsprozess zu gestalten. Einer breiten Diskussion soll dabei ein breiter Konsens folgen.
Dazu erklärte Senator Michael Müller: “Wir wollen deshalb das neue Volksgesetz zum Tempelhofer Feld für einen noch breiter angelegten Partizipationsprozess nutzen, bei dem alle Akteure als Erstes gemeinsam verhandeln, wie der Prozess selbst vonstattengehen soll. Wir wollen außerdem die Verfahrenskoordination in die Hände einer unabhängigen Person legen und freuen uns, mit Tilmann Heuser jemanden für die Aufgabe gewonnen zu haben, der sich auch während des Volksentscheides kritisch zu Wort gemeldet hat…”
Tilmann Heuser soll zunächst alle wichtigen Akteuren im September an den Tisch holen und mit Ihnen gemeinsam den Beteiligungsprozess erarbeiten. Heuser erklärte dazu: “Mit dem Entwicklungs- und Pflegeplan für das Tempelhofer Feld soll auf Basis des Volksgesetzes gemeinsam erarbeitet werden, wie die wertvolle Natur geschützt, die Historie des Ortes gesichert und die Möglichkeiten für Erholung, Freizeit und Sport weiterentwickelt werden. Sich zunächst über die Ziele, Grundsätze und Inhalte des Beteiligungsverfahrens für den Entwicklungs- und Pflegeplan zu einigen, soll anschließend eine breite und offene, aber auch gut strukturierte und effiziente Diskussion der Vielzahl der zu erwartenden Vorschläge ermöglichen.”
Als nächsten Schritt wird mit einem großen Kreis verschiedener Akteure der Stadtgesellschaft bis Ende 2014 ein geeignetes Beteiligungsmodell zur Erarbeitung des Entwicklungs- und Pflegeplans entwickelt. Zu den Akteuren gehören unter anderem die Mitglieder des derzeitigen Nutzerbeirates, Vertreterinnen und Vertreter der fünf im Abgeordnetenhaus vertretenden Parteien und der drei angrenzenden Bezirke sowie zahlreiche gesellschaftliche Organisationen wie Naturschutzverbände, der Landessportbund oder auch die Initiative 100% Tempelhof. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung und der nachgeschalteten Gesellschaften sollen sich beteiligen.
Die Entwicklung und Pflege soll zeitnah auf eine umsetzbare Grundlage gestellt werden. Deswegen muss der Prozess bis Sommer 2015 abgeschlossen sein. Danach will man die Umsetzungsphase beginnen.
Für den Spätherbst ist ein Online-Dialog geplant, der die Wünsche und Ideen der Berliner zum Tempelhofer Feld im Rahmen des neuen Gesetzes abfragen soll. Auch diese Vorschläge will man im weiteren Prozess berücksichtigen.